Mögliche Maßnahmen gegen die Nacktschnecke im Einzelnen
Vorbeugen (wichtig)
Die überwinternden Gelege der Nacktschnecke bestehen oft aus mehreren hundert Eiern. Zur Vernichtung der Eier kann man zum Beispiel die Beete entweder im Spätherbst nach den ersten Frösten tiefenlockern oder auch im zeitigen Frühjahr gründlich durchhacken. Solche Maßnahmen können aber das Bodenleben insgesamt beeinträchtigen, sie widersprechen damit den Grundsätzen des biologischen Gärtnerns.
Eine verträgliche und generell wirksame Maßnahme ist es, gefährdete Beete nicht abends, sondern frühmorgens zu gießen, so dass die nachtaktiven Schnecken die Feuchtigkeit nicht mehr zur Nahrungssuche ausnutzen können. Dies ist als Kleingärtner nicht wirklich machbar.
Statt flächendeckender Bewässerung empfiehlt es sich außerdem, jede Pflanze alle zwei bis drei Tage einzeln und kräftig zu gießen, damit die Schnecken keine größeren feuchten Flächen finden, auf denen sie sich fortbewegen können. Dadurch leidet der Rasen aber.
Förderung natürlicher Feinde (100% BIO)
Ein naturnaher Garten, der Nützlingen Unterschlupf bietet, ist von vornherein besser gegen Schnecken gewappnet. Massenvermehrungen von Nacktschnecken kommen hier nur selten vor. Zu den Vertilgern von erwachsenen Schnecken gehören Igel und Spitzmäuse, Vogelarten wie Amseln, Stare und Elstern, außerdem Kröten und Blindschleichen. Über Eigelege und Jungschnecken machen sich gerne Laufkäfer und Laufkäferlarven her, ebenso Glühwürmchen und ihre Larven sowie Hundertfüßler.
Abschrecken durch Pflanzen und Extrakte
Bohnenkraut und Kamille, ringförmig um die Beete gepflanzt, haben den Ruf, Schnecken abzuschrecken. Doch Schnecken entwickeln durchaus unterschiedliche Geschmäcker. Es kommt also auf den Versuch an.
Chancen zur Schneckenvertreibung bieten auch diverse Pflanzenextrakte, etwa aus Farnkraut, aus Lebermoos oder Kompost. Solche Mittel sind für die übersprühten Pflanzen in der Regel ungefährlich, da sie nicht ins Gewebe eindringen. Die Kehrseite: Jeder Regen spült die Extrakte wieder ab, also muss regelmäßig nachgebessert werden. Inzwischen auch wissenschaftlich nachgewiesen ist die gute Wirkung von Kaffee gegen Schnecken. Geringe Konzentrationen halten die Tiere vom Fressen ab oder vertreiben sie, größere Konzentrationen sind sogar tödlich. Verantwortlich hierfür ist das Koffein, das wahrscheinlich wie ein Nervengift wirkt. Man kann, soweit ausreichend vorhanden, Kaffeesatz flächig ausstreuen oder ringförmig um die besonders zu schützenden Pflanzen ausbringen. Auch starker Bohnenkaffee hilft, er wird analog zu den anderen Tinkturen über die Blätter gesprüht.
Abhalten durch Schneckenzaun (teuer)
Schneckenzäune sind hoch wirksam, jedoch eine teure Angelegenheit. Der Trick der Metall-Schneckenzäune ist ihr abgewinkeltes Profil, das die Schnecken nicht überwinden können. Schneckenzäune sind bei den Herstellern sowie in Baumärkten und Gartenfachgeschäften erhältlich. Der schönste Schneckenzaun ist jedoch vergebens, wenn nicht alle miteingezäunten Schnecken abgesammelt werden. Die Zäune sollten wenigstens zehn Zentimeter tief im Boden verankert werden und ungefähr genauso hoch aus dem Boden heraus ragen. Sie müssen frei stehen und dürfen keinen Kontakt mit Gemüse oder Gras haben.
Auch Umzäunungen, Ketten und Drähte aus Kupfer sollen Schnecken abhalten. Angeblich scheuen die Tiere vor dem Kupfer zurück. Fest steht, dass gelöstes Kupfer bereits in geringen Mengen giftig wirkt. Schnecken und andere Weichtiere sind da ebenso empfindlich wie etwa Fische.
Abhalten durch Streu und Kalk
Schutzringe um Gemüsebeete aus Sägemehl, Steinmehl oder Branntkalk halten Schnecken durch ihre entfeuchtende Wirkung fern. Nach Regenfällen oder starker Taubildung müssen die Sperrstreifen aber erneuert werden, da zum Beispiel der Branntkalk dann seine Wirksamkeit verloren hat.
Wie beim Schneckenzaun gilt: Innerhalb der Sperrstreifen müssen alle Schnecken gründlichst abgesammelt werden. Sperrstreifen erfordern einiges am Platz: Brantkalkstreifen sollten 30 Zentimeter breit sein, Sägemehl sollte mindestens fünf Zentimeter mächtig und in einer Breite von einem halben bis einem Meter gestreut werden.
Töten in der Bierfalle
Bierfallen gelten als Klassiker der Schneckenbekämpfung, sind aber mit Vorsicht zu genießen. Die Anlockwirkung des Bieres kann leicht zum Bumerang werden, denn leicht werden so auch Schnecken aus dem Nachbargarten oder von außerhalb angelockt. Nur ein geringer Teil der angelockten Tiere fällt auch in die Bierbecher hinein. Damit keine anderen Gartenbewohner hineinfallen und ertrinken, dürfen die Beckerfallen nicht ebenerdig eingegraben werden.
Absammeln
Das Absammeln von Schnecken ist grundsätzlich eine sehr wirksame Methode. Um nicht zu lange suchen zu müssen, kann man den Schnecken Verstecke und Schlafplätze anbieten, aus den sie dann abgesammelt werden. Geeignet sind Holzlatten zwischen den Beeten, alte Dachziegel, umgedrehte Blumentontöpfe oder Orangenschalenhälften. Die beste Zeit zum Schneckensammeln ist spät abends oder nach einem warmen Regen ganz früh morgens.
Enten und Hühner ( im Kleingarten leider verboten)
Super Schneckenfresser sind Indische Laufenten und Khaki-Campell-Enten. Hühner sind gut geeignet, das umliegende Gelände von Scheckeneiern zu säubern. Enten oder Hühner lohnen sich aber nur für große Gärten und man muss natürlich für ihre artgerechte Haltung sorgen.
Quelle: Wikipedia