DIY Plattensäge

DYI Plattensäge unter 200 €

Warum eine Plattensäge?

Ich baue immer wieder Möbel bei denen ich große „Abschnitte“ brauche. Sich diese zuschneiden zu lassen ist sehr teuer. Teilweise bis zu dreimal so viel. Ja auch eine Platte kostet Geld und daher sollte man sich das genau überlegen.

Das Material (Preise 01/2020)

Der Bau der Plattensäge wird mit normalem Holz und kostengünstig gemacht. Für die Konstruktion habe ich eine 3 Meter Holzlatte mit 5 cm x 3 cm ausgewählt. Diese ist aktuell für  1,80 € erhältlich.

für Untergestell und Plattenauflage

19 Stück Holzlatte 5 cm x 3 cm –  34,20 €.

4 Transportrollen mit 100 mm Durchmesser  23,99 €

15 mm Siebdruck XXX x XXX (Qm  18,37 €)

4 x 30 mm x  Ø 50 mm Rundstab Kunststoff 250 mm für 19,96

für den Führungsschlitten

Winkel – Profil 30x30x1000  9,55 €

Rohrnippel 1 Zoll (25,4 mm) x 2000  17,50 €

9 Kugellager 608rs, 8  x  22  x  7 mm  – 20 Stück Packung 7,99 € – 3,60 €

8 Einschraubmutter M8 – 20 Stück Packung 10,29 € – 4,63 €

2 x blanker Rundstahl 20 x 1850 (9 Kg) – 40,34

4 lineare Kugellager – 17,22 €

 

Kleinmaterial nur Schrauben :

6 Schrauben M8 x 120

2 Schrauben M8 x 100

3 Schrauben M8x20

6 Schrauben M8 x 80

27 Muttern M8

Holzschraube 4  x 40

Holzschraube 6 x 60

circa 5 €

 

Gesamtkosten 176,08

 

 

Die Arbeitszeit – ohne Planung

Für den Grundwagen kann man komplett 2 Stunden ansetzten.

Aussparen und schleifen der 15 Latten auch ca. 2 Stunden

Zusammenbau der Plattenauflage und verschrauben ca. 1 Stunde

Kreissägenträgerplatte 1 Stunde

Montage der Schlittenkonstruktion  ca. 2,5 Stunden

to be continued

Die Vorbereitung

Ich habe mir stundenlang Videos und Seiten im Netz angesehen. Alles interessante Arbeiten. Aber alles passte nicht zu meinen Anforderungen. Ich habe mir aus verschiedenen Ideen die besten Umsetzungen für meine Plattensäge herausgenommen.

Die Maße stimmen nicht!!!

Ja es gibt eine SketchUp Zeichnung aus dem Netz, diese hat sich aber im Laufe der Montage geändert, da es alles nicht passte und zu instabil war.

Die Montage (in mm) des Untergestell und der Aufnahme

Ich habe mich entschieden, mit Blattungen zu arbeiten, um eine  bessere Festigkeit zu bekommen.

Der Rahmen ist 2000 x 400 groß. Also ran an die Kappsäge und 2 mal 2000 und dann noch 4 mal 400 geschnitten.

Für die Aufnahme des Gerüstes habe ich dann noch 4 mal 550 und 2 mal 1330. Dies sind die beiden aufrechten Latten mit den Haltern.

An die 4 550er Bretter habe ich dann je eine 17° Gehrung angebracht und auf 521 abgelängt.

An der Tischkreissäge habe ich dann die Blattungen für den Rahmen gesägt. Dies ging mit meinem Schiebeschlitten sehr schnell und einfach. Kurz mit dem Winkel alles eingezeichnet, dann das Kreissägeblatt auf die richtige Höhe gebracht und los ging es.

Der Rahmen ist an den Blattungen geleimt und mit versenkten M8 Schrauben verschraubt. Um die Rollen ordentlich zu befestigen habe ich aus Palettenholzresten zwei Bretter geschnitten und rechts und links unten bündig eingepasst.

Beim Bau der  Halter habe ich darauf geachtet, dass es so stabil wie möglich ist. Deshalb habe ich mich entschieden, die Träger um die Holzdicke länger zu lassen. So kann ich beides mit M8 Schrauben anziehen.

Diese Balken werden auf beiden Seiten mit M8 x 120 verschraubt.

Die untere Schraube ist eine M8 x 100 und die obere M8 x 120.

Aktuell ist die Mitte des Wagens noch zu instabil und lässt sich nach unten drücken. Mal sehen was ist, wenn die Plattenauflage montiert ist.

Durch die gleichmäßige Belastung der Platten auf die Konstruktion, sollte es dann stabiler werden.

Die Montage der Plattenauflage

Diese besteht aus 15 Latten, 14 vertikale mit je vier – und 4 horizontale mit je 11 Aussparungen.

Die vertikalen habe ich zu vier Pakete mit je 4, 4, 3,3 Latten zusammen geschraubt. Die oberste Latte war immer die Masterlatte,  die ich am ersten Paket angezeichnet habe.

Durch das verschrauben der Latten mit 3 Schrauben pro Latte, hatte ich eine hohe Stabilität zum sägen.

ACHTUNG die Schrauben so setzten, dass das Sägeblatt diese beim sägen nicht berührt.

Also das erste Paket auf den Schiebeschlitten, die Höhe des Sägeblattes auf 25 mm eingestellt und losgelegt.

Beim Master habe ich dauernd gemessen, um eine höchstmögliche Genauigkeit zu bekommen. Sonst passen die horizontalen Latten nicht.

Jetzt noch das Gleiche mit den vier horizontalen Latten– also anzeichnen und genau schneiden — und fertig zum zusammen setzten.

und hier ist die Zeichnung mit Bemaßung.

Bei den vertikalen Latten ist es egal und ich habe die Aussparungen gleichmäßig verteilt.

 

Nun die oberste horizontale Latte einpassen

Bis auf eine kleine Stelle klappte es auf Anhieb. Die Stelle wurde mit 80er Schleifpapier gangbar gemacht. Und sofort die nächste Latte.

 

WICHITGER HINWEIS

Die Inspiration zu dieser Plattensäge habe ich auf YouTube gefunden.  Leider ist die SketchUp Zeichnung so nicht wirklich zu gebrauchen. Wenn Du eine Säge bauen willst, solltest Du die Zeichnung im Ganzen betrachten und schauen ob das so für Dich klappen kann.

Ich werde am Ende eine Zeichnung – natürlich kostenlos – zur Verfügung stellen. Die Zeichnung ist aber nicht komplett und soll nur als Anhaltspunkt genommen werden. Denn so eine Plattesäge wird kein Anfänger bauen, sondern eher die erfahrenen Hobbyweker.

 

Untergestell- und Plattenhaltermontage
Anmerkung

Auch hier habe ich herum experimentiert und Fehler gemacht. So musste ich oben und unten, je zwei Bretter (Multiplex) einbauen um den Plattenhalter am Fahrgestell anschrauben zu können. Dies liegt daran, dass das Fahrgestell – original aus der „falschen, unvollständigen“ Youtube Zeichnung- nicht mehr zu meinem Plattenhalter passt, bzw auch nie gepasst hätte.

Ich hätte die senkrechten Halter des Fahrgestell so platzieren müssen, dass man diese dann gegen den Plattenhalter verschrauben kann. Am besten wäre es gleich drei dieser Halter zu montieren.

Ein zweiter Fehler war, die falsche Höhe des senkrechten Halter. Da dieser nun zu kurz ist, kann ich nun keine komplette Platte 1250 x 2500 zum lagern einschieben. ich habe nur 1200 mm platz….. also kommt ein weiteres Plattenlager für die großen Platten an die Wand.

Wer die Plattensäge auch als Plattenlager verwenden möchte muss daran denken und richtig messen 🙂

Der Zusammenbau

Ich liebe es mit M8 Schrauben zu arbeiten und habe mir dazu M8 Einschraubmuttern besorgt.

Einschraubmuttern

Diese M8-Einschraubmutter kann mit einem Inbus in ein mit Ø11mm vorgebohrtes Loch geschraubt werden.

eingeschraubte Einschraubmutter M(

Wie bin ich an die Maße der Löcher gekommen?

 

Als Erstes habe ich die vier Befestigungsplatten am Rahmen verschraubt. Ich habe dazu 15 mm Multiplex verwendet.

Halteplatten

Den Plattenhalter habe ich am Fahrgestell mit Klemmen fixiert. Auf dem Bild kann man sehen, dass unter dem Halter noch ein Balken verschraubt ist. Dieser dient dazu, dass der Plattenhalter unten aufliegen kann. Dies ist rechts und links und natürlich nur temporär.

Ich habe nun nach Augenmaß die Löcher auf den Befestigungsplatten markiert und dann mit einem Ø8,5 mm Holzbohrer gebohrt. Da ich keinen Tiefenanschlag habe, habe ich mir ein Klebeband bei 16 mm Tiefe auf den Bohrer geklebt. Dies ist insoweit wichtig, damit auf dem unteren Holz, nur die Spitze des Bohrers – als Zentrierung – und kein Loch ist.

Nun habe ich den Plattenhalter abgenommen und die 8 untern, markierten Löcher mit Ø11 mm 25 mm tief gebohrt. Ich habe wieder mit Klebeband am Bohrer die Tiefe markiert. Die Einschraubmuttern habe ich von Hand langsam eingeschraubt um Risse oder Ausbrüche im Holz zu vermeiden.

Der Finale Zusammenbau war aufgrund der Genauigkeit ziemlich einfach. Ich habe den Plattenhalter wieder aufgelegt, alle M8 x 50 mm Schrauben von Hand eingedreht und dann mit der Knarre nachgezogen.

Plattensäge - Fahrgestell und Plattenhalter

 

Planung des Sägeschlittens

Dieser Schritt dauerte mehr als eine Woche. Es gab Überlegungen mit Rädern in U-Profil, Räder in einer Nut und diversen anderen Quatsch.

Ich habe mich dann für eine so noch nicht veröffentlichen Version (Internet/Youtube) entschieden. Es wird mit  Rollenlager umgesetzt.

Hier in der Probeversion

Rollenlager

Als Laufrohr habe ich ein 1 Zoll (25,4 mm) Rohrnippel genommen. Dieser wird mit speziell angepassten Trägern am Plattenhalter befestigt.

Um die Träger zu bauen habe ich aus 21 mm Multiplex zwei Streifen von je 200 x 50 mm geschnitten. Dann habe ich je ein Stück auf dem Bohrtisch eingespannt und mit dem Kreisschneider ein  1 Zoll Loch geschnitten.

Kreisschneider

Anschließend noch in der Mitte durchgeschnitten und ich hatte vier Halter. Diese passen so aber nicht.

Rechts und links schnell einen 45° Schnitte gemacht und dann passte es. In der finalen Version werden die Schrauben noch gekürzt und mit hochfestem Schraubenkleber verklebt.

INFO:

Dadurch, dass ich aus kostengründen „normales“ Holz genommen habe, ist die Konstruktion an einigen Stellen „windschief“. Das ist bei meinen Projekten nicht wichtig, das  Säge soll gerade Sägen und nicht gut aussehen soll.

Ausrichten des Sägeschlittens (Teil 1)

Das Wichtigste an der Säge ist, dass der Sägeschlitten parallel zur untern Plattenauflage laufen muss. Somit fängt das ganze schon dabei an, wie das Laufrohr am Plattenträger befestigt wird.

Mithilfe der Träger habe ich das Laufrohr mit der Wasserwaage festigt. Von da aus werde ich die beiden vertikalen Rohre im 90 Grad Winkel nach unten führen.

Bau der Trägerplatte

Das Gundkonzept ist bei allen marktüblichen Handkreissägen gleich. Meine Trägerplatte ist für die Bosch Professional GKS 190 gemacht. Ändern musst Du nur was, wenn Deine Bodenplatte größer oder breiter ist.

Das Wichtigste ist, das zwei Fräsungen paralell sind. Da ich meine Säge zusätzlich um 90 Grad versetzt einbauen will, ist das notwendig. Wenn die Säge nur einfach eingesetzt wird, ist das nicht notwendig.

Um die Fräsung parallel zu bekommen habe ich die Trägerplatte auf eine Unterlage geklebt (dies war notwendig um einen Anschlag für die Oberfräse zu haben) und dann mit der Oberfräse und einem Anschlag gefräßt. Den Rest habe ich freihand gefräßt.

Das erste Einsetzen der Säge hat sofort funktioniert. Das genaue ausrichten passiert am Ende. Dazu werde ich die Schnittbreite testen. Im Idealfall entspricht dies genau der Sägeblatt Dicke. Ansonsten werden ich an den paralelen Flächen, Metallstreifen anbringen um die Schnittbreite zu jusitieren.

Befestigt wird die Säge mit 4 Schrauben und Haltern.

 

Bau des Sägeschlittens

hier ist die Bauzeichnung

Dazu werde ich als Erstes die beiden Halter für den 20 mm Rundstahl (1850mm lang) bauen. Ich habe die obere und untere Platte zurecht geschnitten und klebe diese – so wie die nachher eingebaut werden – mit Doppelklebeband zusammen.

Kurz alles angezeichnet und dann die zwei 20er Löcher mit einen Forstnerbohrer gebohrt. Da die Bretter zusammenkleben und in einem Schritt gebohrt wird, ist die Genauigkeit bei nahezu 100%. Gebohrt habe ich natürlich auf einer Standbohrmaschine.

Dann habe ich die Rolleneinheit nach der Vorlage gebaut.

Angezeichnet sind zwar sechs Löcher, schlussendlich habe ich aber nur vier Rollen gesetzt.

Nun mussten die Radialkugellager auf der Trägerplatte angebracht werden. Die Lager sind mit M5 Gewinde versehen. Es muss somit sehr genau gearbeitet werden. Zudem muss die Anlegeseite der Trägerplatte genau zum 20mm Rundstahl sein.

Wenn hier nicht geanuestens gearbeitet wird, wird die Schnittbreite am Ende nicht der Breite des Sägeblattes entsprechen.

Die grauen Linien außen, stellen den Rundstahl da, inner der Strich ist die nicht parallele Handkeissäge. Ja das Bild ist übertrieben und dient der Visualisierung.

ACHTUNG
Wird die Platte mit der exakten Anlegekante nun nicht100% paralell verschraubt, kann die Säge einen breiteren Schnitt machen. Es kann dann auch zum defekt kommen, da das Blatt ohne Zähne gegen das Material gedrückt wird.

Ich habe den Zusammenbau so gemacht:

  1. wie oben auf dem Bild zu sehen erst die linke Seite vorbereitet und alles an der Anlegekante ausgemessen und ausgerichtet.
  2. Die Bohrungen der Radiallager makiert, dann alles abgebaut und gebohrt
  3. Die Radiallager verschraubt und den Rundstahl durchgeführt.
  4. Die anderen beiden Radiallager auf den Rundstahl gebracht
  5. Die obere und untere Platte angebracht, damit alles eine Einheit ist
  6. Die Bohrungen auf der rechten Seite makiert, alles wieder abgebaut und dann gebohrt
  7. Am Rundstahl Bohrungen angebracht und Gewinde reingeschnitten -Dient dazu, den Rundstahl mit der oberen und unteren Platte zu fixieren
  8. alles wieder zusammenbauen
  9. und noch einhängen

 

schine

Weitere Schritte:

Rollenhalter unten als Plattenauflage

erste Test

five cut Ausrichten des Sägeschlittens

to be continued